Heute hat mir einslive einen wirklich großen Gefallen getan. Um kurz vor sechs, genauer um 17:52 Uhr, spielten sie mir ein Lied, dass ich schon seit Jahren suche und trotz intensiver Recherche nicht gefunden habe. Ich begann schon daran zu zweifeln, dass es diesen Track jemals gegeben hat, immerhin hatte ich in den Neunzigern die ein oder andere bewusstseinserweiternde Erfahrung gemacht. Kurz in der Playlist nachgeschaut, Artist und Title notiert und flugs das Internet nach willigen Verkäufern gefragt. Gefunden hab ich’s bei ebay.uk, ist das Album doch schon vor sieben Jahre auf den Markt geworfen worden (der Track ist schon elf Jahre alt – ich bin so old school). Ich war auch gern bereit, ein paar Pfund mehr auf den Tisch zu legen, um die superrare Doppel CD Version zu erstehen. Von nicht wenigen Leuten wird dieses Album als eines der besten der letzten zehn Jahre bezeichnet – ich habe überraschend guten Geschmack, wenn auch nicht absichtlich.
Gut, überlebenswichtig ist das nicht, aber es hat doch dazu beigetragen, dass ich meine positive Grundstimmung vom Sonntagmorgen auch in den Sonntagabend retten konnte, der sonst immer ein wenig vom herannahenden Montagmorgen überschattet ist. Ein großes Lob für einslive und ein kräftiger Tritt in den Hintern für Baby D, der so bescheuert ist, seine Coverversion von Everbody’s got to learn sometimes in I need your loving umzubenennen.

Mäh mäh im Ziegenstall
Ziegen hebbt et overall
Wei hebbet drei
Eine verkoopen wei
Eine versoopen wei
Eine behalten wei
För unnern Bock

Aus der Provinz wieder heimgekehrt, habe ich einen Abend lang höchstes Kulturgut genossen. Die alljährliche Theateraufführung des Laienensembles in Tundirum war wieder ein voller Erfolg - uff Platt jümmer. Bannig goot Tied hebbt wei all hebbet.

Und warum das alles? Weil ich gerade eine Woche in München verbracht habe. An sich nicht schlimm, nur wollen meine Kollegen aus dem hohen Norden immer in diese urbayrischen Lokale, in denen neben Tierkadavern und Gerstenkaltschalen kaum etwas anderes Essbares zu bekommen ist. Sowas kennt man ja nicht an der Küste, da wird sich einmal im Jahr also richtig ausgelebt.

Wenn ich dann doch etwas gefunden habe, was sowohl meinen Geschmacksvorlieben als auch meiner Budgetplanung entspricht, bekomme ich folgendes zu hören: "Die grösteten Knödel sen heut' leider aus, junge Frau." Mit Wiener Akzent gesprochen; was macht ein Wiener beim Hoferwirt, außer schlechte Laune verbreiten? Sich möglichst unsichtbar machen, es könnt ja ein Gast was von einem wollen.

München ist sowas von gar nicht meine Stadt.

Ein Entschlackungstag kann viel Positives bewirken: Sie können kleine "Ess-Sünden" ausgleichen und sogar Gewicht reduzieren, wenn Sie ihn regelmäßig durchführen. Der Entschlackungstag hilft Ihrem Körper, Schlacken abzutransportieren und ist damit auch ein echter Schönheitstipp. Das Hautbild verbessert sich und Sie sehen frischer und jünger aus. Wir empfehlen Ihnen einen solchen Schlank-Tag alle zwei Wochen. Sehen Sie den Entschlackungstag allerdings nicht als Ersatz für gesunde Ernährung – das wird nicht funktionieren.

An diesem Tag ernähren Sie sich fast nur flüssig: Molke und Misosuppe sind heute Ihre Schlankmacher. Die Inhaltsstoffe der Suppe kurbeln Ihren Stoffwechsel und die Verdauung an. Außerdem hilfreich: Ingwer-Wasser. Warmes Ingwerwasser pusht ebenfalls die Verdauung, fördert das Entschlacken und den Abtransport von Giftstoffen aus Ihrem Körper. Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas und weiterhin 1 Liter über den Tag verteilt. So bereiten Sie das Wasser zu: Vier Scheiben frischen Ingwer 5 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen und in eine Thermoskanne füllen.

Trinken Sie an diesem Tag außerdem 1 bis 1,5 Liter Molke (pur) und bereiten Sie sich mittags und abends eine Misosuppe (Reformhaus) zu. In die Suppe können Sie feine Möhren- und Lauchstreifen geben. Mindestens 1,5 Liter Mineralwasser zusätzlich machen diesen Power-Tag perfekt, vor allem, wenn Sie sich gerne innerhalb sanitärer Anlagen aufhalten. Manchereiner hat ja sogar einen Korb mit unterhaltsamer Lektüre in der Ecke stehen.

In Ermangelung einer unterhaltsamen Geschichte: ein Katzenbild.



Es ist zur Zeit sehr unaufregend hier im Casa Schmitt. Weil in meinem Leben gerade alles gut läuft, obwohl man sowas ja nicht sagen soll, denn dann passiert bestimmt irgendwas Schreckliches. Ich hab zwar nicht den Jackpot geknackt, bin nach zähen Auseinandersetzungen mit meinem Chef, die mich einiges an Nerven und einzwei Jahre meiner Lebenserwartung gekostet haben, aber auch nicht gefeuert. Juhu.
Ich bin erschreckend gut gelaunt und seitdem ich das 8 Minuten sind genug Programm noch zusätzlich in mein Sportpensum eingearbeitet habe, bin ich in einen unglaublichen Aktionismus verfallen. Ab November beginnen mein Schwimmkurs und mein Aikido-Schnupperkurs für innere Ruhe und Gelassenheit. Ich habe mich um eine Hosengröße runtergearbeitet. Dafür schlafe ich schlecht und immer schlechter, aber wie schon der große Dichter und Denker Poul Poulsen Nolsøe sagte: das Leben ist kein Ponyhof.

An einem sonnigen Tag brauchen sechs Katzen siebenunddreissig Minuten, um vier Schüsselchen Milch auszuschlecken, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von einundzwanzig Zungeneintauchern pro Einheit. Der Windchill Effekt liegt bei minus sieben. Bei einer anderen Begebenheit in Dänemark verliert ein kleines Mädchen seinen roten Ballon, als sich die Schnur unversehens seinem zu leichtem Griff entwindet. Berechnen Sie unter Berücksichtigung des universellen Grundwertes von 4,32 Katzen pro Quadratkilometer, Plancks Konstante und des Fell-zu-Haut Verhältnisses von 0,23 den Kraftaufwand (in Unzen), den sie benötigen, um einen mittelgroßen Gartenzwerg in einem Winkel von 17° 47 cm im dreidimensionalem Raum zu verschieben. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass die vierte Katze von links Ajatollah gerufen wird.

K. war beim Zahnarzt. Da er nicht so wie andere Menschen mit schöner Regelmäßigkeit dorthin geht, sondern vor ungefähr vier Jahren zum letzten Mal eine Zahnarztpraxis von innen gesehen hat, war ihm bei dem Gedanken an den bevorstehenden Besuch sehr unwohl. Um genau zu sein: Er hatte Schiß.

Wenn ich nicht im Büro unabkömmlich gewesen wäre, hätte ich bestimmt mitkommen und seine Hand halten müssen. Einige Stunden später und um einen Weisheitszahn ärmer ist er wieder da. Und er leidet. Oh, wie er leidet. Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Schmerzen dieser Mann aushalten muss. Sie müssen sehr, sehr schlimm sein, seinem Gesichtsausdruck nach. Er kann nicht richtig kauen, die Betäubung lässt nach, das dumpfe Pochen in seinem Kiefer macht ihn unleidlich. Ich bin ja der Meinung, solange er eine nach der anderen rauchen kann, ist der quälerische Tod noch etwas weiter entfernt als er mich glauben machen möchte. Aber ich bin eine Frau, die leidende Männer zu nehmen weiß, und deshalb wird ihm am nächsten Morgen das Frühstück am Bett serviert. Ich war extra noch einkaufen, Toast, damit keine harte Kruste zufällig an der Wunde rührt, Joghurt, der vorsichtig gelöffelt werden kann, Bananen, damit die Vitamine nicht vergessen werden. Kaffee und Karottensaft. Alles hübsch angerichtet auf einem Tablett, das ich ihm ans Bett bringe, als er denn aufwacht, noch ganz benebelt von den vielen Schmerztabletten, die ihm durch die Nacht geholfen haben.

Ein Blick auf das liebevoll hergerichtete Frühstück und er sagt: "Ich wollte aber Erdbeer."