Sonntag, 24. September 2006

meine bank


Hier habe ich den Grossteil meines Wochenendes verbracht.

0406

Wir sind uns sehr nahe gekommen.

0395

Bis die Sonne unterging.

0434

Freitag, 22. September 2006

das glück der erde


Wenn man, wie ich, jahrelang als Vertriebler gearbeitet hat, verliert man schnell die Lust an Fußmatten. Man ist ja über Jahre hinaus tagtäglich mindestens zehn, manchmal sogar zwanzig Fußmatten begegnet. Rechnen Sie das mal auf die Woche hoch, auf den Monat, auf das Jahr! Ich war insgesamt vier Jahre im Außendienst einer namhaften, deutschen Firma tätig, die, ganz nebenbei bemerkt, auch heute noch hervorragende Zimmerspringbrunnen herstellt, doch dies nur am Rande.
Ich habe also, um bei der ursprünglichen Schätzung zu bleiben, in meiner Zeit knapp 16.000 Fußmatten gesehen und betreten. Zunächst im ehemals bundesdeutschen Raum und dann, nach unserem Umzug, in den neuen Bundesländern. Ich habe in dieser Zeit wirklich so ziemlich alles gesehen, was man als Fußmatte bezeichnen kann. Das Spektrum reicht hier von der alteingesessenen, urdeutschen Fußmatte aus Kokosfaser in naturbraun über Fußmatten aus strapazierfähigem Polyester mit diversen Motiven (Hunde, Katzen, Menschen, Grußformeln, Pferde und einmal auch ein Gnu) bis hin zum Luxusartikel aus handgeschnittenem Zebrahaar mit Naturkautschuk-Rücken aus dem Fair-Trade-Shop. Ich war bei Singles, bei Familien, bei Geschiedenen, bei Frischverheirateten, bei Kleinunternehmen, bei Global-Player-Firmen, beim Börsenmakler und beim Biobauern und jeder von Ihnen hatte seine eigene Fußmatte (manche hatten sogar zwei, eine draußen für "das Grobe" und eine drinnen für "die Nachbehandlung"). Ich habe in meinem Leben all diese Fußmatten gesehen und so manche hat mir sicherlich auch gefallen. Es gab welche, auf denen habe ich mir die Füße lieber abgeputzt als auf anderen. Ich erinnere mich gern an eine Fußmatte im Raum Hannover, auf der die Füße abzuputzen ich einmal das Vergnügen hatte. Sie hieß Francis und sie bestand zu 80% aus Polyacryl und zu 20% aus Polyamid und so sauber und wohl habe ich mich danach lange Zeit nicht mehr gefühlt. Es gab noch andere neben Francis, aber wenige haben einen derart bleibenden Abdruck hinterlassen. Wenige haben, eigentlich hat keine vermocht, mich in einer ähnlichen Weise auf so banale Art zufrieden zu stellen wie Francis. Bis gestern.

Gestern erhielt ich endlich, nach langer Wartezeit (4-5 Wochen Lieferzeit) Collin. Bis gestern hatte ich keine Ahnung, was mir fehlte, was ich all die Jahre auf den Schwellen Deutschlands suchte, wonach mir der Sinn wirklich stand, wenn ich ohne nachzudenken meine Füße auf all den Matten abstreifte. Ich wusste nicht, was mir fehlt, bis ich es in Collin fand. Collin gibt mir alles, wovon man träumen kann. Sein handgewebtes, volles Kokoshaar und seine edlen adlergleichen Gesichtszüge, sein straffer Gummirücken und seine schier unglaubliche Größe von 45 x 75 (!!) cm haben mich zu einem glücklichen, wenn nicht zum glücklichsten aller Menschen gemacht. So wie Collin verstand es noch keiner meine Füße zu säubern. Egal, ob Turnschuhe oder Reitstiefel, ob Budapester oder Birkenstocks, Collin streift sie alle ohne Murren. Auch meine Freunde sind zufrieden. Sie sagen: "Seitdem Collin bei dir vor der Tür liegt, kommen wir dich wieder richtig gern besuchen. Du bist seitdem auch viel ausgeglichener. Hast du eigentlich abgenommen?"

Collin und ich kennen uns zwar erst seit kurzem, aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Und, wenn wir ehrlich sind, ist es nicht das, worauf es im Leben wirklich ankommt?

[ Quelle]

Donnerstag, 21. September 2006

kritiker


Der Scharfsinn des Kritikers erweist sich besonders an neuen Schriften, die noch nicht durch das Publikum erprobt sind. Erraten, vorauseilen, auf den ersten Blick beurteilen, das ist die Gabe des Kritikers. Wie wenige besitzen sie! – Charles-Augustin Sainte-Beuve (aus: Chateaubriand)

Mittwoch, 20. September 2006

was fehlt


Jeder, der sich schon mal für einen längeren Zeitraum in einem fremden Land aufgehalten hat, länger als für die Dauer eines Urlaubes die andere Luft geatmet, die andere Kultur gelebt hat und vielleicht auch von einem Bus überfahren wurde, der eine andere Farbe als zuhause hatte, jeder, der diese Erfahrungen in seinen Lebenslauf schreiben kann, wird wissen, dass man dem jeweiligen Land immer verbunden sein wird; eine kleine schmerzhafte Leere des Vermissens ist ständig an Deiner Seite, als hätte sich ein Splitter ins Herz gepflanzt.

Dienstag, 19. September 2006

umzug


Nicht nur, dass ich das letzte Büro auf dem Gang habe, direkt gegenüber den sanitären Anlagen, jetzt ist auch noch mein Kollege in ein anderes Büro versetzt worden. Folglich hab immer ich die Auszubildenden im Zimmer sitzen, bei mir ist ja Platz und rauchfreie Zone. Wenigstens kann ich nun laut Radio hören.

Donnerstag, 14. September 2006

helden des alltags


Herr Braun ist einer meiner Helden. Er wohnt am Rande eines kleinen Parks und hat einen zweijährigen Sohn. Er ist einer der Menschen, denen nicht einfach alles egal ist.

Herr Braun fand eines Tages im Park, in den er seinen Sohn immer mitnimmt, damit der Junge Bäume und Rasen sieht und toben kann, ohne von Rentnern beschossen zu werden, eine Damenhandtasche am Wegesrand. Darin waren ein Mobiltelefon, ein Portemonnaie und all die anderen Sachen, die Frauen so in ihren Handtaschen herumtragen. Im Personalausweis stand eine Adresse, die gleich um die Ecke lag, kein weiter Weg also. Aber die Besitzerin der Tasche war gerade umgezogen und dort seit vier Tagen nicht mehr anzutreffen. Herr Braun rief daher die erstbesten Nummern im Telefonspeicher an, sprach mit den verschiedensten Leuten, erklärte immer wieder, warum er, der Herr Braun, und nicht die Eignerin des Telefons dran war, und erfuhr so den aktuellen Wohnsitz der jungen Frau. Der lag ebenfalls gleich um die Ecke, eine andere allerdings als die erste, ein bisschen weiter südlich war das. Herr Braun nahm seinen Sohn an die Hand und machte sich auf den Weg. So weit war der Kleine noch nie von zuhause weg gewesen, jedenfalls nicht mit seinen eigenen Füßchen gelaufen. Vor dem angegebenen Haus trafen sie auf eine in Tränen aufgelöste hochschwangere Frau. "Sind Sie Frau S.?" "Jaaah, wieso?" "Hier ist Ihre Tasche. Ich habe Sie im Park gefunden."

Das Geld war natürlich futsch, aber alles andere…Kreditkarte, Krankenkassenkarte, EC Karte, Führerschein, ADAC Kundenkarte, diverse Mitgliedsausweise, Personalausweis, diese ganzen Sachen, bei denen es so nervtötend ist, sie als gestohlen zu melden und neu zu beantragen und auch noch ordentlich Gebühr bezahlen zu müssen, alles noch da. Ebenso die Ultraschallaufnahmen aus den ersten Wochen. Danke, Herr Braun.

Mittwoch, 13. September 2006

kekse für alle


other2

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


Lisa Randall
Warped Passages


Wolfgang Kohlhaase
Sommer vorm Balkon

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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