surreales

Freitag, 03. März 2006

pläne für freitagabend

"Na? Quietschvergnügt in den Freitagabend?"

"Mmm. Ohne eine gewisse Quietschvergnügtheit geh ich doch nicht in den Freitagabend. Und du?"

"Ich? Nö, ich bin nicht sehr quietschvergnügt. Ich bin so knarredepressiv, daß ich seit heute sogar aus den Ohren heule."

"Ach so. Dann bist du wohl kein geeigneter Partner für einen quietschvergnügten Freitagabend."

"Nö."

"Na dann, servus."

"Servus."

Donnerstag, 02. März 2006

zug des lebens

Ein Rat an alle Zugreisenden unter uns:
Wenn der Schaffner nach Ihrem Ticket fragt und Sie haben es nicht geschafft, sich eines zu kaufen (Schlange am Schalter zu lang, Schalter geschlossen wegen Mittagspause, Automat außer Betrieb, das Übliche halt) sagen Sie: "Wichtige Durchsage: Es tut mir leid, bekannt zu geben, dass Frau Schmitt* aufgrund einer Knappheit an verfügbarem Kapital außer Stande gewesen ist, eine Fahrkarte zu kaufen. Ich entschuldige mich, wenn dies Unannehmlichkeiten wie etwaige Umsatzeinbußen verursacht und hoffe auf Ihr Verständnis. Achten Sie bitte auf weitere Durchsagen." Wie auch immer die Antwort des Schaffners ausfällt, starren Sie einfach leer vor sich hin. Vielleicht lassen Sie in Ihren Augen auch ein wenig Wahnsinn glitzern. Sobald Ihnen bei weiterer Verweigerung, der Aufforderung Folge zu leisten, das Einschalten der Exekutive angedroht wird, fangen Sie an, den oben genannten Text solange zu wiederholen, bis der Bahnangestellte implodiert.

*hier den eigenen Namen plus geschlechtsspezifische Anrede einfügen

Montag, 20. Februar 2006

küchengeheimnisse

In meiner Ernährungspyramide sind Bananen ganz oben angesiedelt, besonders Bananen in der Semmel oder als Shake mit Milch und Schokostreuseln, der auch schon mal eine komplette Mahlzeit ersetzt. Aber anscheinend ist in fünfzehn Bananen genug Chinin enthalten, um einen durchschnittlich gewichteten Menschen zu töten! Ich weiß nicht, ob es wirklich eine wissenschaftlich belegte Tatsache ist, ich habe diese Information von einer Freundin, die mit jemandem zusammen war, der es bei seinem Urologen im Wartezimmer in einem medizinischen Journal gelesen hat, aber es ist nicht wirklich etwas, dass ich auf die Probe stellen will.

Jeder, dem ich davon erzähle, hegt erst einmal Zweifel, aber nie genug, um sich tatsächlich an die Widerlegung dieser Behauptung zu machen. Nehmen wir mal an, jemand würde fünfzehn Bananen essen, um es ein für allemal herauszufinden. Was würde passieren?

Würde es ein allmählicher Niedergang in die Fruchtvergiftung mit schleichendem Verfall der inneren Organe sein, oder würde derjenige bis zur fünfzehnten Banane putzmunter sein und dann plötzlich tot umfallen? Und wenn er sich verzählt?

Im Bananentheorietestlabor:
'Ist das Nummer 14 oder 15?'
'Ich kann mich nicht erinnern.'
'Wie fühlen Sie sich?'
'Ganz gut soweit…'
'Hier ist noch eine.'
'Uh-oh! Sanitäter!' [Umfallgeräusch]
'OK, sieht aus, als wäre etwas Wahres dran, Jungs, fünfzehn Bananen ist die Obergrenze – Oh, wartet mal kurz, er bewegt sich noch. Haben wir mehr?'
'Puh, falscher Alarm! Ich denke, ich bin in Ordnung... '
'Gut, kurze Pinkelpause, und wir werden weitere fünf probieren.'

Laut meinem Kochbuch beträgt die tödliche Dosis von Safran zehn Gramm. Safranrisotto, Safran-Honig-Milch, Safranknödel, Safrangarnelen…der perfekte Mord.

Sonntag, 12. Februar 2006

es sind die kleinen dinge

Als Teil einer seit achteinhalb Jahren andauernden Beziehung (was sind das denn für Leute, die Beziehungen haben?), der sowohl die Trennung über Kontinente als auch das Zusammenleben auf zu wenig Raum nichts anhaben konnte, wird mir häufig folgende Frage gestellt:

“Frau Schmitt, was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?”

Ich antworte dann: “Die dunkle Furcht, allein zu sein.“

Nein, nicht wirklich. Das Geheimnis liegt in den kleinen Dingen des Lebens. Zum Beispiel:

Gestern ist mir aufgefallen, daß K.s Ohren (und er hat schöne Ohren) nach seinem letzten Haarschnitt deutlich besser wahrzunehmen sind. So habe ich ihm das auch gesagt. K. allerdings hörte: Hey, Dumbo, kann ich auf Deinem Rücken nach Hause fliegen? Und fühlte sich sofort beleidigt. Er grantelte vor sich hin und verzog sich in sein Arbeitszimmer, während ich mich am WohnzimmerPC einloggte, um meine E-Mails zu überprüfen.

Ein paar Minuten später allerdings war er schon wieder zurück, mit diesem verträumten, sehnsüchtigen Ausdruck auf seinem Gesicht, den ich während einer Auseinandersetzung nicht ertragen kann, so verflixt unwiderstehlich macht er ihn, ebenso unwiderstehlich wie Erdbeerkuchen und Sommerwiesen und kleine Kätzchen in einem. Nach dem vergeblichen (und nicht lang anhaltenden) Versuch, ihn einfach zu ignorieren, kapitulierte ich vor seinem stillschweigendem Charme, ging zu ihm hinüber, drückte ihm einen Kuss auf und versicherte ihm, dass er in genau diesem Moment viel, viel besser aussah als in den vergangenen Wochen. Bestimmt lag das am vorteilhaften Haarschnitt.

Sein Gesicht behielt trotz meiner Anstrengungen eben jenen verträumten, sehnsüchtigen Ausdruck, obwohl ich immer wieder betonte, wie ausnehmend attraktiv er sei. Dann fiel mir endlich auf, dass er beide Ohren mit langen Streifen DuckTape flach an seinen auf einmal sehr stromlinienförmigen Kopf geklebt hatte. Bei näherem Hinschauen gab es ihm ein unglaublich aerodynamisches Aussehen, wie…ja, ähnlich den Flugzeugen der Nils Holgersson Airline.

Ja, es sind die kleinen Dinge, die des Lebens Wert bestehen lassen. Was ich schon am Anfang sagte, oben im Fettgedruckten.

Samstag, 11. Februar 2006

...

Innerer Frieden und Ruhe sind ein heller und heilsamer Ort.

Donnerstag, 09. Februar 2006

war boys

Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein
Ich möchte mich auf Euch verlassen können

Jede unserer Handbewegungen
Hat einen besonderen Sinn
Weil wir eine Bewegung sind

Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein
Ich möchte mich auf Euch verlassen können
Lärmend mit Euch durch die Straßen rennen


Bamberg als Schauplatz einer subversiven Bewegung.
Zeichen und Wunder.

Montag, 06. Februar 2006

ganz grosses kino


veer6-s

Samstag, 21. Januar 2006

ist das ein medizinischer fachausdruck?

Beim Plaudern mit einem netten jungen Mann, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt (er hat ein wenig genuschelt, und ich hab’s grad auf den Ohren. Nachwehen des letzten Fluges, das geht einfach nicht weg.) auf Linnas AbschiedsParty gestern Nacht, ließ er, der nette junge Mann, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt, so ganz nebenbei folgenden Satz in das Fondue des dahinplätschernden Gespräches fallen:

„Im Sommer werde ich mit 25 Freunden einen Bus chartern und irgendwo an der Küste campen gehen. Vielleicht finden wir auch ein Haus, dass wir für wenig bis lau mieten können. Warum kommst Du nicht einfach mit?“

Campen. Irgendwo an der Küste. Mit einem Haufen Leute, die mir erstens vollkommen unbekannt sind und zweitens mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal dieselbe Sprache sprechen wie ich. Eingeladen von jemandem, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt.

Zu diesem blauäugigen, aus dem Nichts kommenden Vorschlag habe ich natürlich schneller ein beherztes "Ja klar" von mir gegeben als der Durchschnittsfinne "Blaubeerpfannkuchen" sagen kann.

Ich bin ja so aufgeregt!

Sonntag, 15. Januar 2006

persönlichkeiten mit langen ohren

Als Zugangsberechtigung wurden unverschämte 25 € verlangt. Aus irgendeinem Grund hielt man uns für VIPs (nicht umsonst hatte die Kleiderwahl Stunden gedauert) und wir wurden auf eine Art kleine Empore auf der entgegengesetzten Seite des Raumes geführt, von der man einen unverstellten Blick auf die Bühne und die Band hatte.

Ein seltsames, doch erhebendes Gefühl, von dort auf das gemeine Volk heruntersehen zu können. Die glänzenden Leiber wanden sich im Scheinwerferlicht, manches Paar schien die verschiedensten Lektionen des Kamasutra vorzuführen, immer wieder schwebte eine Wolke nach Weihrauch duftenden Nebels vorbei, der den Kopf ganz leicht werden ließ.

Wir hatten eine hübsche Brünette als unsere Bedienung abgestellt bekommen, die sich bemühte, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich blieb bei meinem Cocktail du jour, Anaïs (ebenso unverschämt teuer wie der Eintritt), da mir das Mischen diverser Alkoholgehalte noch nie bekommen ist. Auch den Besuch des Separees, wo schnellere Wege zur Bewusstseinserweiterung angeboten wurden, lehnte ich ab.

Die Band des heutigen Abends (deren Namen ich immer wieder vergaß) war als „next big thing“ aus den Industriegebieten Bulgariens angekündigt. Auch wenn alle Mitglieder der Band junge und unglaublich schöne Metrosexuelle waren, der Sänger sogar durchaus talentiert, der Auftritt wurde zum größten Teil vom charismatischen Gitarristen getragen.
Noch nie habe ich Prokofjews Karneval in solch atemberaubender Geschwindigkeit gehört, noch nie mit solch interessanten herausgeschrieenen/gegurgelten Texten. Hm. Ganz offensichtlich die bulgarische Interpretation dieses Stückes. Im Folgenden spielten die Jungs weitere bulgarische Klassiker wie „Smoke on the Water“ und „Yesterday“.

Am Ende des Abends hatte keiner mehr die Energie für etwas anderes als den Weg in unsere jeweiligen Quartiere, also kehrte ich zurück in mein Appartement, gönnte mir noch einen Veuve als Schlummertrunk und träumte von Schildkröten und Kängurus bei der New York Fashion Week.

Samstag, 26. November 2005

sebastian koch

Heute war wieder einmal ein guter Tag. Aus keinem besonderen Grund, aber nichtsdestotrotz ein guter Tag.
Ich habe lange geschlafen und dann spontan entschieden, dass ich noch einige Notwendigkeiten für’s Wochenende einkaufen sollte. Ich gebrauche den Begriff Notwendigkeiten im weitesten Sinne.

Seit ein paar Tagen, seitdem Sebastian Koch GQ Mann des Jahres geworden ist, versuche ich mir diese eine Ausgabe des ansonsten an meinen Interessen weit vorbeigehenden Hochglanzmagazins zu kaufen. Aus den Fotos mache ich mir eine Tapete für mein Schlafzimmer. Sebastian Koch steht ganz oben auf meiner Liste der Leute, mit denen ich ungestraft eine Affäre haben darf.

In meiner Lieblingsbuchhandlung war keine GQ zu haben, wahrscheinlich wurde die ganze Liefermenge von den Yuppies dieser Stadt aufgekauft. Oder von Frauen, die dasselbe wollten wie ich. Stattdessen habe ich ein Buch gekauft, dass Gödel, Escher und Bach schon im Titel vereint. Es gibt einige, die behaupten würden, dass das ein mehr als vernünftiger Tausch war.

Weiter zum Supermarkt. Meine übliche Einkaufsmethode des punktuellen Zugreifens lässt einiges zu wünschen übrig, deshalb wendete ich diesmal die aus Urzeiten überlieferte Methode des Auf-und Ablaufens in den Gängen an. Siehe da, alles, was ich haben wollte, landete früher oder später im Körbchen. Es dauerte nur ewig, Zeit, die ich lieber auf gemütliches Herumlungern verwendet hätte. Im Supermarkt gab’s dann auch die GQ, wahrscheinlich haben die Yuppies einen Lieferservice, der ihnen ihr Evian und die Treibhauserdbeeren aus Peru auf die Türschwelle stellt.

Wieder zu hause wurden die üblichen Stationen meines Tagesablaufes durchlaufen. 30 min Ausdauertraining auf meinem Crosstrainer, Wäsche waschen, Pfannkuchen backen (na gut, die gibt es nicht immer), aufräumen, Altpapier bündeln. Auf in’s Samstagnachmittag-Café.

Ich genieße meine Samstagnachmittage in einem kleinen Café mit Blick auf den Stadtpark und 30 verschiedenen Kakaosorten. Ich lese meinen Economist, eine Publikation, die mich mit allem versorgt, was ich an Nachrichten und Analysen aus dem Weltgeschehen brauche. Eventuell schreib ich mal mehr über den Economist, aber nicht jetzt.

Danach ging es an die Zubereitung des Abendessens. Lachs und caramelisierter Brokkoli auf Capellininestern. Noch ordentlich Knoblauch und Käse zu den Nudeln und fertig. Jetzt trinke ich Wein und schaue den Tatort, der zwar von der Story her spannend ist, aber schreckliche Vergewaltigungsszenen zeigt, die für die Handlung nicht wirklich entscheidend sind. Hier hätte sich die künstlerische Freiheit ein wenig zurückhalten können.

Natürlich ist dieser gute Tag ein bisschen von der Kenntnis beeinflusst, dass morgen ein entspannter Arbeitstag werden wird. Seit Donnerstag ist alles für die Präsentation vorbereitet, alle Handouts gedruckt, Kaffee und Kekse bestellt, der Vortrag einige Male an Kollegen geübt.

Alrighty, zurück zu meinem Wein.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


Lisa Randall
Warped Passages


Wolfgang Kohlhaase
Sommer vorm Balkon

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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