Sonntag, 15. Januar 2006

persönlichkeiten mit langen ohren

Als Zugangsberechtigung wurden unverschämte 25 € verlangt. Aus irgendeinem Grund hielt man uns für VIPs (nicht umsonst hatte die Kleiderwahl Stunden gedauert) und wir wurden auf eine Art kleine Empore auf der entgegengesetzten Seite des Raumes geführt, von der man einen unverstellten Blick auf die Bühne und die Band hatte.

Ein seltsames, doch erhebendes Gefühl, von dort auf das gemeine Volk heruntersehen zu können. Die glänzenden Leiber wanden sich im Scheinwerferlicht, manches Paar schien die verschiedensten Lektionen des Kamasutra vorzuführen, immer wieder schwebte eine Wolke nach Weihrauch duftenden Nebels vorbei, der den Kopf ganz leicht werden ließ.

Wir hatten eine hübsche Brünette als unsere Bedienung abgestellt bekommen, die sich bemühte, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich blieb bei meinem Cocktail du jour, Anaïs (ebenso unverschämt teuer wie der Eintritt), da mir das Mischen diverser Alkoholgehalte noch nie bekommen ist. Auch den Besuch des Separees, wo schnellere Wege zur Bewusstseinserweiterung angeboten wurden, lehnte ich ab.

Die Band des heutigen Abends (deren Namen ich immer wieder vergaß) war als „next big thing“ aus den Industriegebieten Bulgariens angekündigt. Auch wenn alle Mitglieder der Band junge und unglaublich schöne Metrosexuelle waren, der Sänger sogar durchaus talentiert, der Auftritt wurde zum größten Teil vom charismatischen Gitarristen getragen.
Noch nie habe ich Prokofjews Karneval in solch atemberaubender Geschwindigkeit gehört, noch nie mit solch interessanten herausgeschrieenen/gegurgelten Texten. Hm. Ganz offensichtlich die bulgarische Interpretation dieses Stückes. Im Folgenden spielten die Jungs weitere bulgarische Klassiker wie „Smoke on the Water“ und „Yesterday“.

Am Ende des Abends hatte keiner mehr die Energie für etwas anderes als den Weg in unsere jeweiligen Quartiere, also kehrte ich zurück in mein Appartement, gönnte mir noch einen Veuve als Schlummertrunk und träumte von Schildkröten und Kängurus bei der New York Fashion Week.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

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Sommer vorm Balkon

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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