Montag, 30. Januar 2006

dinge, die ich für meine firma tue II


Und so war es wirklich:

Freitagnacht:
Kindermädchen und Animateuse spielen für einen Haufen Engländer, die nichts selbst bezahlen müssen und deshalb fröhlich ein Bier nach dem anderen ordern. Zu vorgerückter Stunde wird auf "Hirsch" umgestiegen, Miniflasche Jägermeister in einem Red Bull Bad, im Wasserglas serviert.
Den 2.Weltkrieg diskutiert, Ratschläge zur Meisterung von Beziehungskrisen bekommen, zusammen mit meinem Hamburger Kollegen Pauli Lieder zum Besten gegeben.
Der Abend endet so gegen drei. Glaub ich.

Samstagmorgen:
Zwei der Engländer konnten sich die Lieder von vorhin tatsächlich merken und singen immer noch Forza St.Pauli. Ohne Frühstück in den Bus und rauf auf den Gletscher. Ich hab mir den Arsch abgefroren da oben. Nichts mit Sonnenschein und Schneejuchhee, stattdessen Windgeschwindigkeiten bis zu 100km/h und Sicht unter 3 m. Tapfer Ski gefahren bin ich trotzdem, als ewiger Optimist hab ich jeden Gedanken an eventuelle Gefahren und unschöne Knochenbrüche ausgeblendet.

Samstagmittag:
Der Gletscher wird wegen vorher genannter schlechter Wetterbedingungen für den Skibetrieb geschlossen. Tausende von Leuten wollen gleichzeitig vom Berg runter, die Gondeln der Gletscherbahn fassen jeweils sechs Personen. Eine einfache Rechnung – nach 35 min endlich aus dem direkten Sturm raus und in der Gondel, weitere 45 min mit der Gondel im Sturm auf Talfahrt. Ich hab gedacht, ich werd nie im Leben wieder warm.

Samstagnachmittag:
Sauna – Whirlpool – Frotteebademantel in XXL – Kaminfeuer

Samstagnacht:
Kindermädchen und Animateuse spielen für einen Haufen Engländer, die nichts selbst bezahlen müssen und deshalb fröhlich ein Bier nach dem anderen ordern. Die Unterhaltung dreht sich heute um weniger persönliche Themen, die Hirsche kommen rudelweise, es wird ausdrucksvoll getanzt, Alkohol – und Lustischkeitspegel entsprechen den Werten vom Vorabend.
Der Abend endet so gegen halb drei. Glaub ich.

Sonntagmorgen:
Bei strahlendem Sonnenschein rauf auf den Gletscher und Skifoarn. Gefahren wie ein junger Gott, als hätt ich nie was anderes gemacht.

Sonntagnachmittag:
Rein in den Bus, der russische Busfahrer (namens Igor, Fellmützenträger) gibt Schub und bringt uns in einer guten Zeit zum Flughafen.

Sonntagabend:
Gegen neun zu Hause und ab ins Bett, Schlafdefizit aufholen.

Alles in allem: Schee war’s.

Donnerstag, 26. Januar 2006

dinge, die ich für meine firma tue


stubai

Ich will da nicht hin.

Mittwoch, 25. Januar 2006

drei minuten mit der wirklichkeit

+++ 10. Minute +++
Tor! Mazingu-Dinzey trifft zum 1:0
Die Underdogs gehen in Führung!! Eine Flanke von rechts durch Lechner lassen Fahrenhorst und Owomoyela passieren. Am langen Pfosten steht Mazingu völlig frei und trifft aus kurzer Distanz.

+++ 59. Minute +++

Tor! Boll trifft zum 2:1
Nach langer Durststrecke plötzlich die erneute Führung. Nach einer Ecke unterläuft Reinke eine Ecke, Owomoyela klärt auf der Linie. Ein Querschläger von Morena erreicht Boll, der im Fallen an Freund und Feind vorbei einnetzt.

+++ 65. Minute +++
Tor! Schultz trifft zum 3:1
Unglaublich! St. Pauli nutzt jede Chance, wenn sie in der Nähe des Tores sind. Mazingu wird nicht angegriffen und tankt sich in den Strafraum durch. Schultz übernimmt und staubt aus elf Metern ab. Reinke war mit dem Bein noch am Ball.


Yay! Go Weltkulterbe! Ich werde stolz Deinen Namen in die Welt hinaustragen.

Dienstag, 24. Januar 2006

mit anderen dingen beschäftigt



nosheep

Samstag, 21. Januar 2006

ist das ein medizinischer fachausdruck?

Beim Plaudern mit einem netten jungen Mann, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt (er hat ein wenig genuschelt, und ich hab’s grad auf den Ohren. Nachwehen des letzten Fluges, das geht einfach nicht weg.) auf Linnas AbschiedsParty gestern Nacht, ließ er, der nette junge Mann, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt, so ganz nebenbei folgenden Satz in das Fondue des dahinplätschernden Gespräches fallen:

„Im Sommer werde ich mit 25 Freunden einen Bus chartern und irgendwo an der Küste campen gehen. Vielleicht finden wir auch ein Haus, dass wir für wenig bis lau mieten können. Warum kommst Du nicht einfach mit?“

Campen. Irgendwo an der Küste. Mit einem Haufen Leute, die mir erstens vollkommen unbekannt sind und zweitens mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal dieselbe Sprache sprechen wie ich. Eingeladen von jemandem, der vielleicht oder vielleicht auch nicht Marcelo heißt.

Zu diesem blauäugigen, aus dem Nichts kommenden Vorschlag habe ich natürlich schneller ein beherztes "Ja klar" von mir gegeben als der Durchschnittsfinne "Blaubeerpfannkuchen" sagen kann.

Ich bin ja so aufgeregt!

Mittwoch, 18. Januar 2006

ich habe vertrag


Ein großer Kollege von mir hat einmal auf die Frage, was man denn tun könne, um die deutsche Sprachkultur zu verbessern, geantwortet, man möge anordnen, dass "keuchenden Sportlern nie mehr ein Mikrofon entgegengestreckt werden darf"; denn dadurch bliebe uns viel Unsinn erspart. Das ist zweifellos richtig. Wir hätten aber auch weniger zu lachen.

Fußballer-Zitate sind legendär (Bruno Labbadia: "Das wird alles von den Medien hochsterilisiert"), und einige Sportsfreunde haben sich die Mühe gemacht, die besten Zitate zu sammeln und in Büchern oder auf Internet-Seiten zu präsentieren. Eine wahrhaft verdienstvolle Mühe. Denn wenn man mal einen schlechten Tag hat, braucht man nur auf eine Seite wie blutgraetsche.de zu schauen und sich die neuesten Sprüche durchzulesen, schon lacht man wieder. Zum Beispiel über diese Feststellung von Andreas Möller: "Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Tag erwischt."

Dabei sind Fußballer ganz normale Menschen. Menschen wie du und ich. Menschen mit ganz alltäglichen Problemen: Sie tun sich schwer mit Fremdwörtern (Lothar Matthäus: "Wir sind eine gut intrigierte Truppe"), haben ihre Not mit dem Komparativ (Erik Meijer: "Es ist nichts scheißer als Platz zwei"), mit verdrehten Redewendungen (Fabrizio Hayer: "Ich weiß auch nicht, wo bei uns der Wurm hängt", Mario Basler: "Jede Seite hat zwei Medaillen"), mit Zahlen (Thorsten Legat: "Unsere Chancen stehen 70:50"), mit der Geografie (Andreas Möller: "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!") und natürlich auch mit Frauen (Lothar Matthäus in einem "Playboy"-Interview: "Die Frauen haben sich entwickelt in den letzten Jahren. Sie stehen nicht mehr zufrieden am Herd, waschen Wäsche und passen aufs Kind auf. Männer müssen das akzeptieren.") Und manchmal sind Fußballspieler von einer geradezu rührenden Ehrlichkeit, so wie Fredi Bobic: "Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war."

Ich gebe offen zu, nichts von Fußball zu verstehen. Aber auch ohne Kenntnis des Torverhältnisses des Bundesligavierten kann ich mich köstlich über die Sprachverirrungen meiner balltretenden Mitmenschen amüsieren.

Der vollständige Artikel findet sich beim © Zwiebelfisch

Sonntag, 15. Januar 2006

persönlichkeiten mit langen ohren

Als Zugangsberechtigung wurden unverschämte 25 € verlangt. Aus irgendeinem Grund hielt man uns für VIPs (nicht umsonst hatte die Kleiderwahl Stunden gedauert) und wir wurden auf eine Art kleine Empore auf der entgegengesetzten Seite des Raumes geführt, von der man einen unverstellten Blick auf die Bühne und die Band hatte.

Ein seltsames, doch erhebendes Gefühl, von dort auf das gemeine Volk heruntersehen zu können. Die glänzenden Leiber wanden sich im Scheinwerferlicht, manches Paar schien die verschiedensten Lektionen des Kamasutra vorzuführen, immer wieder schwebte eine Wolke nach Weihrauch duftenden Nebels vorbei, der den Kopf ganz leicht werden ließ.

Wir hatten eine hübsche Brünette als unsere Bedienung abgestellt bekommen, die sich bemühte, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich blieb bei meinem Cocktail du jour, Anaïs (ebenso unverschämt teuer wie der Eintritt), da mir das Mischen diverser Alkoholgehalte noch nie bekommen ist. Auch den Besuch des Separees, wo schnellere Wege zur Bewusstseinserweiterung angeboten wurden, lehnte ich ab.

Die Band des heutigen Abends (deren Namen ich immer wieder vergaß) war als „next big thing“ aus den Industriegebieten Bulgariens angekündigt. Auch wenn alle Mitglieder der Band junge und unglaublich schöne Metrosexuelle waren, der Sänger sogar durchaus talentiert, der Auftritt wurde zum größten Teil vom charismatischen Gitarristen getragen.
Noch nie habe ich Prokofjews Karneval in solch atemberaubender Geschwindigkeit gehört, noch nie mit solch interessanten herausgeschrieenen/gegurgelten Texten. Hm. Ganz offensichtlich die bulgarische Interpretation dieses Stückes. Im Folgenden spielten die Jungs weitere bulgarische Klassiker wie „Smoke on the Water“ und „Yesterday“.

Am Ende des Abends hatte keiner mehr die Energie für etwas anderes als den Weg in unsere jeweiligen Quartiere, also kehrte ich zurück in mein Appartement, gönnte mir noch einen Veuve als Schlummertrunk und träumte von Schildkröten und Kängurus bei der New York Fashion Week.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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