reales

Donnerstag, 02. Februar 2006

zu poden mit ihm


James Blunt hätte heute morgen beinah eins oder auch mehrere an die Löffel gekriegt, als er mir mit Anspringen des Radios um kurz nach halb acht 'you're beautiful' ins Ohr quäkte. Ich weiß, ich weiß, und mit noch etwas mehr Schlaf wär ich sogar Heidekönigin geworden. Purchen wie der Plunt hätten dann keine Gesangserlaubnis und säßen schon längst im tiefsten Chlund.

Mittwoch, 01. Februar 2006

ohne holland fahr'n wir zur WM


Immer, wenn ich durch die Niederlande fahre, schießen mir diese Zeilen durch den Kopf, besonders bei Bodennebel wie heute, wegentdessen ich meine Reisegeschwindigkeit auf knappe 100 km/h drosseln muß.
Der Verkehrsfunk nennt diese Wetterlage 'heftig mist', und ich hätte es nicht schöner sagen können.

Montag, 30. Januar 2006

dinge, die ich für meine firma tue II


Und so war es wirklich:

Freitagnacht:
Kindermädchen und Animateuse spielen für einen Haufen Engländer, die nichts selbst bezahlen müssen und deshalb fröhlich ein Bier nach dem anderen ordern. Zu vorgerückter Stunde wird auf "Hirsch" umgestiegen, Miniflasche Jägermeister in einem Red Bull Bad, im Wasserglas serviert.
Den 2.Weltkrieg diskutiert, Ratschläge zur Meisterung von Beziehungskrisen bekommen, zusammen mit meinem Hamburger Kollegen Pauli Lieder zum Besten gegeben.
Der Abend endet so gegen drei. Glaub ich.

Samstagmorgen:
Zwei der Engländer konnten sich die Lieder von vorhin tatsächlich merken und singen immer noch Forza St.Pauli. Ohne Frühstück in den Bus und rauf auf den Gletscher. Ich hab mir den Arsch abgefroren da oben. Nichts mit Sonnenschein und Schneejuchhee, stattdessen Windgeschwindigkeiten bis zu 100km/h und Sicht unter 3 m. Tapfer Ski gefahren bin ich trotzdem, als ewiger Optimist hab ich jeden Gedanken an eventuelle Gefahren und unschöne Knochenbrüche ausgeblendet.

Samstagmittag:
Der Gletscher wird wegen vorher genannter schlechter Wetterbedingungen für den Skibetrieb geschlossen. Tausende von Leuten wollen gleichzeitig vom Berg runter, die Gondeln der Gletscherbahn fassen jeweils sechs Personen. Eine einfache Rechnung – nach 35 min endlich aus dem direkten Sturm raus und in der Gondel, weitere 45 min mit der Gondel im Sturm auf Talfahrt. Ich hab gedacht, ich werd nie im Leben wieder warm.

Samstagnachmittag:
Sauna – Whirlpool – Frotteebademantel in XXL – Kaminfeuer

Samstagnacht:
Kindermädchen und Animateuse spielen für einen Haufen Engländer, die nichts selbst bezahlen müssen und deshalb fröhlich ein Bier nach dem anderen ordern. Die Unterhaltung dreht sich heute um weniger persönliche Themen, die Hirsche kommen rudelweise, es wird ausdrucksvoll getanzt, Alkohol – und Lustischkeitspegel entsprechen den Werten vom Vorabend.
Der Abend endet so gegen halb drei. Glaub ich.

Sonntagmorgen:
Bei strahlendem Sonnenschein rauf auf den Gletscher und Skifoarn. Gefahren wie ein junger Gott, als hätt ich nie was anderes gemacht.

Sonntagnachmittag:
Rein in den Bus, der russische Busfahrer (namens Igor, Fellmützenträger) gibt Schub und bringt uns in einer guten Zeit zum Flughafen.

Sonntagabend:
Gegen neun zu Hause und ab ins Bett, Schlafdefizit aufholen.

Alles in allem: Schee war’s.

Donnerstag, 26. Januar 2006

dinge, die ich für meine firma tue


stubai

Ich will da nicht hin.

Mittwoch, 25. Januar 2006

drei minuten mit der wirklichkeit

+++ 10. Minute +++
Tor! Mazingu-Dinzey trifft zum 1:0
Die Underdogs gehen in Führung!! Eine Flanke von rechts durch Lechner lassen Fahrenhorst und Owomoyela passieren. Am langen Pfosten steht Mazingu völlig frei und trifft aus kurzer Distanz.

+++ 59. Minute +++

Tor! Boll trifft zum 2:1
Nach langer Durststrecke plötzlich die erneute Führung. Nach einer Ecke unterläuft Reinke eine Ecke, Owomoyela klärt auf der Linie. Ein Querschläger von Morena erreicht Boll, der im Fallen an Freund und Feind vorbei einnetzt.

+++ 65. Minute +++
Tor! Schultz trifft zum 3:1
Unglaublich! St. Pauli nutzt jede Chance, wenn sie in der Nähe des Tores sind. Mazingu wird nicht angegriffen und tankt sich in den Strafraum durch. Schultz übernimmt und staubt aus elf Metern ab. Reinke war mit dem Bein noch am Ball.


Yay! Go Weltkulterbe! Ich werde stolz Deinen Namen in die Welt hinaustragen.

Mittwoch, 18. Januar 2006

ich habe vertrag


Ein großer Kollege von mir hat einmal auf die Frage, was man denn tun könne, um die deutsche Sprachkultur zu verbessern, geantwortet, man möge anordnen, dass "keuchenden Sportlern nie mehr ein Mikrofon entgegengestreckt werden darf"; denn dadurch bliebe uns viel Unsinn erspart. Das ist zweifellos richtig. Wir hätten aber auch weniger zu lachen.

Fußballer-Zitate sind legendär (Bruno Labbadia: "Das wird alles von den Medien hochsterilisiert"), und einige Sportsfreunde haben sich die Mühe gemacht, die besten Zitate zu sammeln und in Büchern oder auf Internet-Seiten zu präsentieren. Eine wahrhaft verdienstvolle Mühe. Denn wenn man mal einen schlechten Tag hat, braucht man nur auf eine Seite wie blutgraetsche.de zu schauen und sich die neuesten Sprüche durchzulesen, schon lacht man wieder. Zum Beispiel über diese Feststellung von Andreas Möller: "Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Tag erwischt."

Dabei sind Fußballer ganz normale Menschen. Menschen wie du und ich. Menschen mit ganz alltäglichen Problemen: Sie tun sich schwer mit Fremdwörtern (Lothar Matthäus: "Wir sind eine gut intrigierte Truppe"), haben ihre Not mit dem Komparativ (Erik Meijer: "Es ist nichts scheißer als Platz zwei"), mit verdrehten Redewendungen (Fabrizio Hayer: "Ich weiß auch nicht, wo bei uns der Wurm hängt", Mario Basler: "Jede Seite hat zwei Medaillen"), mit Zahlen (Thorsten Legat: "Unsere Chancen stehen 70:50"), mit der Geografie (Andreas Möller: "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!") und natürlich auch mit Frauen (Lothar Matthäus in einem "Playboy"-Interview: "Die Frauen haben sich entwickelt in den letzten Jahren. Sie stehen nicht mehr zufrieden am Herd, waschen Wäsche und passen aufs Kind auf. Männer müssen das akzeptieren.") Und manchmal sind Fußballspieler von einer geradezu rührenden Ehrlichkeit, so wie Fredi Bobic: "Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war."

Ich gebe offen zu, nichts von Fußball zu verstehen. Aber auch ohne Kenntnis des Torverhältnisses des Bundesligavierten kann ich mich köstlich über die Sprachverirrungen meiner balltretenden Mitmenschen amüsieren.

Der vollständige Artikel findet sich beim © Zwiebelfisch

Donnerstag, 12. Januar 2006

desiderata

Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast
und denke an den Frieden in der Stille.

So weit als möglich, ohne dich aufzugeben,
sei auf gutem Fuß mit jedermann.
Sprich deine Wahrheit ruhig und klar aus,
und höre Andere an,
selbst wenn sie langweilig und unwissend sind.
Auch sie haben eine Geschichte zu erzählen.
Meide die Lauten und Streitsüchtigen.
Sie verwirren den Geist.

Vergleichst du dich mit anderen,
kannst du hochmütig oder verbittert werden,
denn immer wird es Menschen geben,
die bedeutender oder schwächer sind als du.
Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen.
Bemühe dich um deinen eigenen Werdegang,
wie bescheiden er auch sein mag;
er ist ein fester Besitz im Wandel der Zeit.

Sei vorsichtig bei deinen Geschäften,
denn die Welt ist voller Betrügerei.
Aber lass deswegen das Gute nicht aus den Augen,
denn Tugend ist auch vorhanden:
Viele streben nach Idealen,
und Helden gibt es überall im Leben.

Sei du selbst.
Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor.
Sei auch nicht zynisch, wenn es um Liebe geht,
denn trotz aller Öde und Enttäuschung verdorrt sie nicht,
sondern wächst weiter wie Gras.

Höre freundlich auf den Ratschlag des Alters,
und verzichte mit Anmut auf die Dinge der Jugend.
Stärke die Kräfte deines Geistes,
um dich bei plötzlichem Unglück zu schützen.
Quäle dich nicht mit Wahnbildern.
Viele Ängste kommen aus Erschöpfung und Einsamkeit.
Bei aller angemessenen Disziplin,
sei freundlich zu dir selbst.
Genau wie die Bäume und Sterne,
so bist auch du ein Kind des Universums.
Du hast ein Recht auf deine Existenz.

Und ob du es verstehst oder nicht,
entfaltet sich die Welt so wie sie soll.
Was immer deine Sehnsüchte und Mühen
in der lärmenden Verworrenheit des Lebens seien –
bewahre den Frieden in deiner Seele.
Bei allen Täuschungen, Plackereien und zerronnenen Träumen
ist es dennoch eine schöne Welt.

Sei fröhlich und heiter. Strebe danach, glücklich zu sein.


Max Ehrmann 1927

Dienstag, 10. Januar 2006

meldung des tages

Eine Schlagzeile, wie ich sie gerne öfter lesen würde:
Hausbewohner flüchten vor verdächtiger Ente

Ich möchte dem Verfasser dieses Artikel anerkennend auf die Schulter klopfen, allerdings nicht ohne vorher gefragt zu haben, wieso es zu den wirklich wichtigen Nachrichten so selten Bilder gibt.

Sonntag, 08. Januar 2006

das rhönschaf II

Wer einmal eine Herde dieser Schafe mit schwarzem Po und schwarzen Beinen gesehen hat, fragt sich, wieso jahrhundertelang weiße Schafe gezüchtet worden sind (es war wegen der Wolle, nicht wegen der Widerstandsfähigkeit oder des Fleischgeschmacks).
Rhönschafe sind in anspruchslosen Gegenden - wie der Rhön - einfacher zu halten und schmecken einfach besser als die weißen Wolllieferschafe.

Freitag, 06. Januar 2006

studierende im web

Der Optimismustest

Vielen Dank, das Sie an unserer Studie teilgenommen haben.

Der Wert, den Sie auf unserer Optimismusskala erreicht haben, beträgt 70.83%.
Dabei bedeuten höhere Werte, dass Sie eher ein optimistischer Mensch sind und niedrige Werte, dass sie eher ein pessimistischer Mensch sind.

Abgesehen davon, dass der letzte Satz ein gewaltiges Defizit im Hinblick auf korrekt angewandte Grammatik aufweist: sind 70.83% nun eher im hohen oder im niedrigen Wertbereich anzusiedeln? Wo liegt der Benchmark?

Es ist schön zu wissen, dass junge Menschen an den technischen Universitäten dieses Landes wenigstens einen Grundkurs in Webseitenerstellung an die Hand bekommen. Noch schöner wäre es, wenn dieselben jungen Menschen einen Bruchteil ihrer Konzentration (jenen mikroskopisch kleinen Teil, der nicht durch ständiges FPS-Zocken Auswertung der Statistiken in Anspruch genommen wird) auf die sichere Handhabung der deutschen Sprache verwenden würden.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


Lisa Randall
Warped Passages


Wolfgang Kohlhaase
Sommer vorm Balkon

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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