reales

Donnerstag, 16. März 2006

nachmittags im büro


Ringeling.
"Plock. Is S. da?"
"Nein, tut mir leid. Er ist zwar im Hause, aber momentan nicht am Schreibtisch."
"Der hat’s gut. Tschüss."

Ringeling.
"Plock nochmal. Is S. jetzt da?"
"Nein, tut mir leid, er ist nicht mehr da."
"Aber doch noch nicht auf dem Weg nach Hause!"
"Doch, allerdings."
"Na, der hat’s ja noch besser als ich (kicher). Tschüss."

Mittwoch, 15. März 2006

nackt ist nicht immer lecker


Wir alle kennen diesen Ratschlag zur Verhaltensweise in Situationen, die Lampenfieber produzieren.
"Stellen Sie sich Ihre Gesprächspartner/das Publikum/den Richter in Unterwäsche vor, und schon wird sich Ihre Nervosität zwar nicht vollends verflüchtigen, aber auf ein erträgliches Maß abbauen und Ihr Sprachzentrum nicht weiterhin blockieren."

Erst kürzlich ist es mir passiert, dass ich jemanden, den ich nicht in Unterwäsche visualisiert, sondern leider tatsächlich im Privatleben ohne Unterwäsche sah, nach Jahren im Arbeitsleben wieder traf. Dieser Anblick hatte mich damals so traumatisiert, dass ich für den Zeitraum eines Jahres alle sexuellen Aktivitäten eingestellt habe. Schon alleine der Vorschlag eines unverfänglichen Beisammenseins ließ mich erbleichen und Schauer meine Wirbelsäule hochkriechen. Damals, wohlgemerkt.
Heute bin ich so professionell, diese Schüttelfrost verursachenden Bilder auszublenden und ein vollkommen normales Verkaufsgespräch mit jener Person zu führen, auch ohne dem immer lauter werdenden Waschzwang nachzugeben.

Dienstag, 14. März 2006

jetzt aber


Wenn man still sitzt und nichts tut, kommt der Frühling und das Gras wächst von selbst.

Mittwoch, 08. März 2006

kollektive kindheitserinnerungen


Samstags wurde gebadet und das Auto gewaschen. Es gab frische Brötchen – damals nur die normalen weißen Semmeln, nichts Vollkörniges – und Vatern sah die Sportschau. Vielleicht auch eine subjektive Erinnerung.

Es gab diese Kaugummibrocken in den kleinen blauen Tütchen mit einem grünen Marsmännchen drauf, das erst im Mund explodierte und bei nachlassendem Prickeln dann gekaut werden konnte. Das Bruzzeln war sogar von nebenstehenden Personen deutlich hörbar. Ein absolutes Sinn-Erlebnis!

Der Traum aller kleinen Mädchen der frühen Achtziger: an den Kiosk gehen, und sich für 20 Pfennig einen Lippenstift kaufen. Herrlich. Sie färbten die Zunge kreischrot und zudem ließ sich die Brausestange, die sich in dem Stift verbarg, auch wieder zuklipsen, wenn man keine Lust mehr aufs Schlecken hatte.

Die Hochzeit des Jahrhunderts
Am 29.7.1981 fand in der St.-Pauls-Kathedrale in London die Hochzeit von Prinz Charles, dem 32jährigen britischen Thronfolger, und der 20jährigen Lady Diana Spencer statt. Den Heiratsantrag hatte Charles Diana bereits am 6.2.1981 gemacht, und schon in den Monaten vor der Hochzeit produzierte die Souvenir-Industrie Artikel aller Art als Andenken an die Hochzeit (z.B. Feuerzeuge, Vasen, Spardosen, Streichholzschachteln, Tischdecken, Tabletts, Teelöffel, Aschenbecher, Ansteckknöpfe, Postkarten, Puzzles, Pfeffermühlen, Kleiderbügel, Luftballons, Geschirrtücher, Plastikteller, Trinkbecher, Gedenkmedaillen und Silberbecher, Reliefbüsten, Hochzeitsbibeln mit Bildern von Charles und Diana, T-Shirts). Sofort nach Bekanntwerden der Verlobung stiegen in London die Aktienkurse, und noch vor der Hochzeit hatte die Industrie 3,5 Mrd. Mark an den Andenken-Artikeln verdient.

Dreieckige Sunkist Tüten

Der Denver Clan
amerikanische TV-Serie, 1981-1989, Originaltitel: Dynasty
Die Serie handelt in 217 Folgen von Leben, Lieben und Intrigen des reichen Ölmagnaten Blake Carrington aus Denver/Colorado, seiner Frau und ehemaligen Sekretärin Krystle, seiner Ex-Frau Alexis, seiner Tochter Fallon, seiner Söhne Steven und Adam sowie zahlreicher weiterer Familienmitglieder und Angehöriger wie z.B. Fallons Ehemann Jeff Colby und Krystles Nichte Sammy Jo. Im Verlauf der Serie kommt es zu immer neuen Intrigen, zu vielfältigen Liebesverhältnissen und Affären (v.a. von Alexis und von Blakes Kindern), und es tauchen mehrmals totgeglaubte Familienmitglieder wieder auf.

La Boum - Die Fete
„Was ist denn das?“ „Das ist ein Rhythm Composer.“

Dienstag, 07. März 2006

pimp my rhön

Im März 1991 wurde die Rhön von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.

Biosphärenreservate schützen keine unberührten Landschaften, sondern größtenteils anthropogen beeinflußte und veränderte Gebiete. Sie sind großflächige Ausschnitte von Natur- und Kulturlandschaften, in denen gemeinsam mit der dort lebenden Bevölkerung beispielhafte Konzepte zu Schutz, Pflege und Entwicklung erarbeitet und umgesetzt werden sollen. Damit soll eine dauerhafte umweltgerechte Entwicklung gewährleistet werden.
Weitere Aufgaben der Biosphärenreservate sind die Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen, der ökologischen Umweltbeobachtung sowie der Umweltbildung.

Die Haltung des Rhönschafes zeigt auf, wie Naturschutz und Landnutzung verknüpft werden können:

Durch die Beweidung werden die Hänge der Rhön vor Verbuschung und Wiederbewaldung geschützt. Durch das selektive Fressverhalten wird der Erhalt von schützenswerten Pflanzen, Vegetationsformationen, Lebensräumen und Tieren gefördert. Weiterhin wird durch die Trittwirkung der Boden aufbereitet.

Damit der Hinweis auf diese wunderbaren Fotos nicht in den Kommentaren verkümmert, hier noch einmal: Die Rhön ist eines der schönsten Biosphärenreservate der Welt. Und einsam.

Sonntag, 05. März 2006

kunst aus karlsruhe


haifischblau

Patricia Waller ist die Frau hinter den fantastischen Schöpfungen der textilen Kunst, die mich seit ihrer Wolllust Ausstellung in der Kunsthalle Dominikanerkirche in Osnabrück (Ich fand mein Glück im Zug nach Osnabrück… aber das ist eine andere Geschichte) begeistern.

"Needleworks" nannte sich treffend eine weitere ihrer Ausstellungen mit Häkelarbeiten aus Wolle und löste damit große Resonanz beim Publikum und der Fachpresse aus, obwohl Wolle doch eher als ein mit dem virtuellen Zeitalter unvereinbares Material gilt und Häkeln als eine anachronistische Technik belächelt wird. Doch die augenzwinkernde Persiflage auf Spießigkeit, Kleinbürgertum und Optimierungssuche lebt von ambivalenten Bezügen.

Ihre künstlerische Intention beschreibt Patricia Waller, von Haus aus eigentlich Bildhauerin, wie folgt: "Wolle wird künstlerisch und kunstgeschichtlich eher als minderwertig eingestuft Es ist nicht gerade der Stoff, aus dem große Kunst gemacht wird. Wir Künstlerinnen, die damit arbeiten, reflektieren anhand des Materials und der Methode, die man als genuin weiblich bezeichnen kann, unseren Stellenwert in der Kunst, der Kultur und der Gesellschaft".

[© 2000 André Lindhorst
aus: Needleworks II, Katalog Patricia Waller, Osnabrück 2000]

Wer könnte sich dem Charme dieser morbiden Szenen in Wolle entziehen?

Dienstag, 28. Februar 2006

zwischenmenschliches

Welchen größeren Liebesbeweis kann es geben als sich gegenseitig den Eimer zu halten?

Montag, 27. Februar 2006

"realität interessiert mich nicht"

Leni Riefenstahl
Fotografie - Film - Dokumentation
15. Oktober 2005 - 28. Februar 2006

riefenstahl01

Leni Riefenstahl war geniale Künstlerin, hemmungslose Karrieristin und strenge Hüterin des Riefenstahl-Mythos - bis 1945 gefeiert als Bergfilmstar und Filmemacherin, später geächtet als Propagandaregisseurin. In den 1960er Jahren gelang ihr ein erfolgreicher Neuanfang als Fotografin.

riefenstahl03

"Realität interessiert mich nicht" - dieser Maxime folgte Leni Riefenstahl bis zu ihrem Tod. In ihren Aufnahmen inszenierte sie perfekte Bildwelten, die der Kraft und Schönheit des menschlichen Körpers huldigten. Unter der persönlichen Schirmherrschaft Hitlers schuf sie Werke, die ruhmreich in die Filmgeschichte eingingen und sie zur Meisterin des Propagandafilms erhoben.

riefenstahl02

An einem Ort, der wie kein anderer mit den massenwirksamen Propagandainszenierungen der Nationalsozialisten verbunden ist, beleuchtet die Ausstellung Leben und Werk einer der umstrittensten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit einer Vielzahl an Dokumenten und Aufnahmen zeigt eine umfassende Werkschau die Ambivalenz einer schillernden Persönlichkeit, die bis zuletzt hartnäckig jedes Schuldbekenntnis verweigerte.

[Bildnachweis]

Sonntag, 26. Februar 2006

parkverbot in nürnberg


IMG_4745klein

Freitag, 24. Februar 2006

leiden der jungen b.

Es klang so einfach: gemütlicher Stadtbummel zum Zwecke eines Hosenkaufs. Nur ist es nicht so einfach, mit einem Mann für ebendiesen Mann eine Hose kaufen zu gehen. Es gibt ja mannigfaltige Theorien über das Einkaufsverhalten von Männern und Frauen, schön illustriert mit dieser Grafik:

buy

Kritikpunkt 1: es stimmt nicht. Kritikpunkt 2: wirklich nicht.

Während eine Frau das Vorhaben, eine Hose zu kaufen, auch verwirklicht (gut, wenn’s dann drei für zwei werden und die passenden Schuhe gerade günstig waren, wird die Vorgabe auch mal übererfüllt), wird sich ein Mann innerhalb von zwei Stunden nicht für eine Hose entscheiden können und damit die Frau in seiner Begleitung in die Verzweiflung treiben.

Mann sagt:
'So eine habe ich doch.'
Stimmt, er hat schon eine Jeans, die er immer trägt.
'Die ist ja schon kaputt.'
Stimmt, der Vintage Look sieht immer etwas verwahrlost aus.
'Die kann ich nicht ins Büro anziehen.'
Stimmt, aber auf dem Einkaufszettel steht: Freizeithose. Dick unterstrichen. Zweimal.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


Lisa Randall
Warped Passages


Wolfgang Kohlhaase
Sommer vorm Balkon

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

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