wie das "a" die weltherrschaft an sich reißt
Die wenigsten wollen sie gesehen haben, die meisten (mich eingeschlossen) schalten bei ihrem Anblick allerschnellstens um, und dennoch haben sie einen erschreckend großen Erfolg in der heutigen Fernsehlandschaft: die Telenovelas. Seit geraumer Zeit flackert dieses Format über die deutschen Mattscheiben und zieht dabei vor allen Dingen Zuschauerinnen der Altersgruppen 12-17 und 49-∞ an. Auch wenn sie auf unterschiedlichen Sendern laufen, so haben sie doch alle mindestens eine Gemeinsamkeit: das finale "a" im Namen der (meist vom Schicksal bis zur totalen Erniedrigung gebeutelten) Protagonistin. Jeden Tag erfreuen uns Lisa, Lotta, Laura, Tessa, Bianca, Julia, Melitta und Camelia mit ihren unheimlich realistischen Alltagsgeschichten. Doch warum muss es eigentlich immer ein "a" am Namensende sein? Warum kann nicht Kunigunde ihre große Liebe an die Mutter ihrer Schwester der besten Freundin verlieren? Und warum kann sich nicht Gertrud von einem üblen Gesichtshandicap zu einem wunderschönen Baywatchbunny verwandeln? Ich weiß es nicht, und ich fordere hiermit alle Drehbuchautoren und Fernsehsender in diesem unserem Lande auf: Gebt den Hedwigs, Mathilden, Traudls und Gesches dieser Welt eine Chance!
schmittskatze - 11. Sep, 14:48