kunst aus karlsruhe

Patricia Waller ist die Frau hinter den fantastischen Schöpfungen der textilen Kunst, die mich seit ihrer Wolllust Ausstellung in der Kunsthalle Dominikanerkirche in Osnabrück (Ich fand mein Glück im Zug nach Osnabrück… aber das ist eine andere Geschichte) begeistern.
"Needleworks" nannte sich treffend eine weitere ihrer Ausstellungen mit Häkelarbeiten aus Wolle und löste damit große Resonanz beim Publikum und der Fachpresse aus, obwohl Wolle doch eher als ein mit dem virtuellen Zeitalter unvereinbares Material gilt und Häkeln als eine anachronistische Technik belächelt wird. Doch die augenzwinkernde Persiflage auf Spießigkeit, Kleinbürgertum und Optimierungssuche lebt von ambivalenten Bezügen.
Ihre künstlerische Intention beschreibt Patricia Waller, von Haus aus eigentlich Bildhauerin, wie folgt: "Wolle wird künstlerisch und kunstgeschichtlich eher als minderwertig eingestuft Es ist nicht gerade der Stoff, aus dem große Kunst gemacht wird. Wir Künstlerinnen, die damit arbeiten, reflektieren anhand des Materials und der Methode, die man als genuin weiblich bezeichnen kann, unseren Stellenwert in der Kunst, der Kultur und der Gesellschaft".
[© 2000 André Lindhorst
aus: Needleworks II, Katalog Patricia Waller, Osnabrück 2000]
schmittskatze - 5. Mär, 13:27