wunsch und wirklichkeit
Ich sage gerne, dass ich der Welt etwas Aufschlussreiches mitzuteilen habe. Traurigerweise ist es meistens unwahr.
Ich hatte heute einen tollen Tag bei der Arbeit. Ich habe viel weggeschafft. Aber niemand will wirklich hören, was ich im Büro mache, und die vielen kleinen schmutzigen Geheimnisse darf ich sowieso nicht verraten.
Also rede ich über das Mittagessen. Ich denke, Essen ist eines der essentiellen Themen der Menschheitsgeschichte, es reiht sich ein in die grundlegenden Fragen der Philosophie: Wo komm ich her? Wo geh ich hin? Wo bekomme ich das beste Wiener Schnitzel?
Um die dritte Frage als erstes zu beantworten: auf keinen Fall in unserer Kantine. Und auch sonst ist ein einigermaßen genießbares Gericht so wahrscheinlich wie eine Haiattacke an der texanischen Golfküste. Heutiges Beispiel: Käsespätzle mit Gemüsestreifen, dazu grüner Salat mit Joghurtdressing.
Die gallertartige Masse auf meinem Teller besteht aus: 90% Käse, 10% Spätzle und 0% Gemüse. Den Salat würde mein Kaninchen mit einem Happs verschlingen und mit fragenden Augen auf das richtige Futter warten.
Kein Wunder, dass ich alle Bringdienste der Stadt in meinen Bookmarks habe.