Samstag, 26. November 2005

sebastian koch

Heute war wieder einmal ein guter Tag. Aus keinem besonderen Grund, aber nichtsdestotrotz ein guter Tag.
Ich habe lange geschlafen und dann spontan entschieden, dass ich noch einige Notwendigkeiten für’s Wochenende einkaufen sollte. Ich gebrauche den Begriff Notwendigkeiten im weitesten Sinne.

Seit ein paar Tagen, seitdem Sebastian Koch GQ Mann des Jahres geworden ist, versuche ich mir diese eine Ausgabe des ansonsten an meinen Interessen weit vorbeigehenden Hochglanzmagazins zu kaufen. Aus den Fotos mache ich mir eine Tapete für mein Schlafzimmer. Sebastian Koch steht ganz oben auf meiner Liste der Leute, mit denen ich ungestraft eine Affäre haben darf.

In meiner Lieblingsbuchhandlung war keine GQ zu haben, wahrscheinlich wurde die ganze Liefermenge von den Yuppies dieser Stadt aufgekauft. Oder von Frauen, die dasselbe wollten wie ich. Stattdessen habe ich ein Buch gekauft, dass Gödel, Escher und Bach schon im Titel vereint. Es gibt einige, die behaupten würden, dass das ein mehr als vernünftiger Tausch war.

Weiter zum Supermarkt. Meine übliche Einkaufsmethode des punktuellen Zugreifens lässt einiges zu wünschen übrig, deshalb wendete ich diesmal die aus Urzeiten überlieferte Methode des Auf-und Ablaufens in den Gängen an. Siehe da, alles, was ich haben wollte, landete früher oder später im Körbchen. Es dauerte nur ewig, Zeit, die ich lieber auf gemütliches Herumlungern verwendet hätte. Im Supermarkt gab’s dann auch die GQ, wahrscheinlich haben die Yuppies einen Lieferservice, der ihnen ihr Evian und die Treibhauserdbeeren aus Peru auf die Türschwelle stellt.

Wieder zu hause wurden die üblichen Stationen meines Tagesablaufes durchlaufen. 30 min Ausdauertraining auf meinem Crosstrainer, Wäsche waschen, Pfannkuchen backen (na gut, die gibt es nicht immer), aufräumen, Altpapier bündeln. Auf in’s Samstagnachmittag-Café.

Ich genieße meine Samstagnachmittage in einem kleinen Café mit Blick auf den Stadtpark und 30 verschiedenen Kakaosorten. Ich lese meinen Economist, eine Publikation, die mich mit allem versorgt, was ich an Nachrichten und Analysen aus dem Weltgeschehen brauche. Eventuell schreib ich mal mehr über den Economist, aber nicht jetzt.

Danach ging es an die Zubereitung des Abendessens. Lachs und caramelisierter Brokkoli auf Capellininestern. Noch ordentlich Knoblauch und Käse zu den Nudeln und fertig. Jetzt trinke ich Wein und schaue den Tatort, der zwar von der Story her spannend ist, aber schreckliche Vergewaltigungsszenen zeigt, die für die Handlung nicht wirklich entscheidend sind. Hier hätte sich die künstlerische Freiheit ein wenig zurückhalten können.

Natürlich ist dieser gute Tag ein bisschen von der Kenntnis beeinflusst, dass morgen ein entspannter Arbeitstag werden wird. Seit Donnerstag ist alles für die Präsentation vorbereitet, alle Handouts gedruckt, Kaffee und Kekse bestellt, der Vortrag einige Male an Kollegen geübt.

Alrighty, zurück zu meinem Wein.

Mittwoch, 23. November 2005

fachsimpelei

Ich hab aus Neugier mal den Fachsimpler-Test bei Spiegel online gemacht. Das ist ein Test, der Abiturienten helfen soll, den richtigen Studiengang zu finden.

Also fix alle Fragen beantwortet, bei manchen noch an die gute alte Zeit gedacht, damals, vorm Abi, als ich mich bei diversen Wochenendveranstaltungen an einem Glas Milch festgehalten habe.

Theologie mit 78% auf Platz eins!
Ohne eine einzige Frage, die irgendwas direkt mit Glauben oder Christentum zu tun hat. Wenn man meinen Job hier im weitesten Sinne als Lebenshilfe und Seelsorge auffasst, könnte ich sogar zustimmen. Danach kommen dann Wirtschafts- mit 68% (schon besser) und Sprachwissenschaften mit 53% (mein Studium war also nur dritte Wahl für mich).

Na ja, ich schreib's mir auf ein Post-it und kleb's mir bis zur Entscheidung für mein Seniorenstudium an den Spiegel im Badezimmer.

wunsch und wirklichkeit

Ich sage gerne, dass ich der Welt etwas Aufschlussreiches mitzuteilen habe. Traurigerweise ist es meistens unwahr.

Ich hatte heute einen tollen Tag bei der Arbeit. Ich habe viel weggeschafft. Aber niemand will wirklich hören, was ich im Büro mache, und die vielen kleinen schmutzigen Geheimnisse darf ich sowieso nicht verraten.

Also rede ich über das Mittagessen. Ich denke, Essen ist eines der essentiellen Themen der Menschheitsgeschichte, es reiht sich ein in die grundlegenden Fragen der Philosophie: Wo komm ich her? Wo geh ich hin? Wo bekomme ich das beste Wiener Schnitzel?


Um die dritte Frage als erstes zu beantworten: auf keinen Fall in unserer Kantine. Und auch sonst ist ein einigermaßen genießbares Gericht so wahrscheinlich wie eine Haiattacke an der texanischen Golfküste. Heutiges Beispiel: Käsespätzle mit Gemüsestreifen, dazu grüner Salat mit Joghurtdressing.
Die gallertartige Masse auf meinem Teller besteht aus: 90% Käse, 10% Spätzle und 0% Gemüse. Den Salat würde mein Kaninchen mit einem Happs verschlingen und mit fragenden Augen auf das richtige Futter warten.

Kein Wunder, dass ich alle Bringdienste der Stadt in meinen Bookmarks habe.

Dienstag, 15. November 2005

nachbearbeitung

Meine Heizung funktioniert wieder, ich hab einen sauteuren Ölwechsel machen lassen und ich bin nicht gefeuert.

Montag, 14. November 2005

der auerhahn

Der Auerhahn, der Auerhahn,
Der schaut mich heut so sauer an.
Er hat versagt
Gott sei's geklagt
Drum ich Ihn bedauern kann.

Sonntag, 13. November 2005

tief durchatmen

Bauchschmerzen wegen morgen. In den nächsten zwei Tagen muß alles in Ordnung gebracht werden, was in den letzten Wochen liegengeblieben ist.

Samstag, 12. November 2005

welcher tag ist heute?

Winter ist einfach nicht meine Jahreszeit. Ich wache auf und draußen ist es nicht immer noch, sondern schon wieder dunkel. Hey, es war eine lange Nacht und ich brauch meinen Schönheitsschlaf. Und Kaffee. Sofort.

freitage waren schonmal besser

Der Tag fing nicht gut an und wurde immer schlechter. Zum Nachmittag gab es eine Abteilungsversammlung, in dem uns unsere miese Arbeitsmoral zum einen und das Verfehlen der Planzahlen zum anderen vorgehalten wurde.

Beinahe hätte ich meine Pläne für den Abend aufgegeben, die Laune war im Keller. Ich sah mich schon mit Millionen Anderen von den Steuergeldern leistungsfähigerer Arbeitnehmer leben. Der Notfallplan für diesen Extremfall steht schon. Wenn ich nicht arbeiten kann, werd ich endlich mein Studium zu Ende bringen. Oder heiraten und Kinder kriegen.

Nach Hamburg gefahren bin ich trotzdem, mein frisch durch den TÜV geschummeltes Auto hat mich brav hin und zurück gebracht. Ich sollte mal Öl nachfüllen, aber solange der Bordcomputer keinen Mißstand meldet, scheint alles in Ordnung sein. Bin ich zu naiv, wenn ich annehme, ein Werkstattmeister kommt von allein auf die Idee, mal nach dem Ölstand zu schauen, wenn's tropft?

In Hamburg: alte Freunde getroffen, nette Unterhaltung, Tanz der Vampire gesehen, mehr nette Unterhaltung bei Milchkaffee in einem heimeligen Café. So gesehen ein guter Tag.

Donnerstag, 10. November 2005

pick up

shoe10


Die meisten Frauen reagieren sehr nett, wenn ich ihre Schuhe fotografieren möchte. Drehen sich hierhin und dorthin und simulieren den Glamour eines Laufstegs. Ich spare nicht mit Bewunderung, für was gibt es denn schönere Komplimente als für guten Geschmack?

Wenn ich ein Mann wäre...ich hätte die sicherste Methode zum Erlangen einer Telefonnummer schon lange gefunden. Ein Foto, man übergibt die Visitenkarte mit der Adresse der Website und fragt so ganz nebenbei nach dem Namen, der doch sicherlich unter dem Bild stehen und diese wunderbaren Schuhe als zu ihr gehörig ausweisen soll.

Als Frau...sieht es düster aus. Männer haben im allgemeinen unglaublich unaufregendes Schuhwerk. Wenn die ein oder andere Perle aus dem Puschenschwarm hervorblitzt, ist der Besitzer derselben meistens von der Freundin eingekleidet worden oder schwul.

die Rhön

Mittelgebirge in der Randlage zwischen Hessen, Thüringen und Bayern. Ihre Bewohner sind einerseits Bauern und Pendler, andererseits Rhönschafe und (kurz vor dem Aussterben) Auerwild.

was war

rückbezüglich
2006. Das Jahr in Kurzantworten. Zugenommen oder abgenommen? Endergebnis:.. .
schmittskatze - 11. Jun, 00:50
wirres
Da hab ich lange gedacht, mich erwischt es nicht....
schmittskatze - 8. Dez, 10:06
Ich bin froh, dass ich...
Ich bin froh, dass ich den Pisa-Test für Schüler schon...
TheDarkListener - 25. Nov, 11:45
Hey, es war letztes Wochenende...
Hey, es war letztes Wochenende in diesem goldenen Herbst...
schmittskatze - 23. Nov, 16:40
Rückfrage
Stehen Sie, Frl. Schmitt, angesichts vollständiger...
Wortwart - 23. Nov, 11:10
abendunterhaltung
Frau M: Welchen Film guckt ihr? Frau S: Magnolien...
schmittskatze - 16. Nov, 13:39
Nein, ganz und gar nicht....
Nein, ganz und gar nicht. Gut, ich habe den Versuch...
schmittskatze - 15. Nov, 16:56

auf dem nachttisch


Lisa Randall
Warped Passages


Wolfgang Kohlhaase
Sommer vorm Balkon

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